Meine Eurobonus Reise Tag 7 - Ab nach Asien
Endlich war es soweit: Der zweite Teil meiner Eurobonus-Challenge konnte beginnen. Heute melde ich mich aus einer Comac C919 von China Eastern auf dem Weg von Guangzhou nach Shanghai. Der erste Tag meiner zweiten Reise – offiziell Tag 7 – verlief glücklicherweise ohne größere Probleme. Das bedeutet jedoch nicht, dass es nicht ein paar spannende Details zu berichten gibt.
Die Reise begann bereits gestern Abend am Flughafen in Dubai. Von dort ging es mit Saudia über Riad nach Guangzhou, in der Business Class. Zwei Flüge, auf die ich mich schon sehr gefreut hatte, da Saudia in den letzten Jahren zunehmend ins Rampenlicht gerückt ist, insbesondere mit ihrer Business Class in den Boeing 787-9 Maschinen mit 1-2-1-Bestuhlung. Ein Merkmal, das Saudia von den meisten anderen Airlines unterscheidet, ist das Verbot von Alkohol an Bord. Für Reisende, die in der Business Class gerne ein Glas Wein genießen, mag dies ein Nachteil sein. Dennoch hatte ich von vielen Reviews gehört, dass Saudia durch exzellentes Catering und Service überzeugt. Auch wenn dieser Flug keine Weinprobe versprach, freute ich mich auf die Erfahrung.
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Der Check-in in Dubai verlief reibungslos und zügig. Dank der E-Gates war ich schnell durch die Passkontrolle und machte mich auf den Weg zur Ahlan Business Class Lounge, der Partner Lounge von Saudia in Dubai. Die Lounge selbst ist nichts Besonderes, bietet aber alles, was man für einen kurzen Aufenthalt vor dem Abflug braucht. Da ich die Lounge bereits kannte, findet ihr einen ausführlichen Review dazu auf unserem Blog.
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Nach einem kurzen Aufenthalt in der Lounge ging es zum Gate, wo das Boarding pünktlich begann. Wie immer war ich einer der Ersten an Bord, um die Kabine in Ruhe zu genießen und Fotos für meinen Review zu machen, solange sie noch leer war. Die A330-Maschinen von Saudia sind zwar schon etwas älter, hinterließen aber zunächst einen positiven Eindruck. Die farbigen Kissen und grünen Kopfhörer-Cases verliehen der Kabine eine warme Atmosphäre. Doch der erste Eindruck täuschte: Die Sitze waren eng, unpraktisch und stark abgenutzt. Auch die veraltete 2-2-2-Bestuhlung ließ zu wünschen übrig. Für längere Strecken würde ich dieses Produkt eher meiden, doch für den kurzen Flug nach Riad war es in Ordnung.
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Die Business Class von Saudia im Airbus A330
In Riad angekommen, folgte ich den Schildern für Transfer-Passagiere und absolvierte die Sicherheitskontrolle im Handumdrehen. Danach suchte ich die Al Fursan Lounge auf. Leider war diese die erste wirkliche Enttäuschung der Reise. Als Heimatflughafen von Saudia hatte ich eine großzügige, gut ausgestattete Lounge erwartet, doch die Realität sah anders aus: klein, überfüllt und mit einem Buffet, das wenig einladend wirkte. Vielleicht hatte ich meine Erwartungen an eine Airline aus dem Mittleren Osten zu hoch angesetzt, aber sie wurden in keiner Weise erfüllt. Da ich ohnehin noch ein paar Dinge am Laptop erledigen musste, verbrachte ich die drei Stunden bis zum nächsten Flug arbeitend und machte mich dann frühzeitig auf den Weg zum Gate, um auch dort wieder einer der Ersten in der Priority-Schlange zu sein.
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Im Dreamliner von Saudia angekommen, war der Unterschied zur vorherigen Maschine sofort spürbar. Die Business Class wirkte modern und erinnerte mich an die Dreamliner-Business-Class von Lufthansa. Ich fühlte mich sofort wohl und vergaß fast, dass das Getränk vor mir arabischer Kaffee und kein Champagner war. Der Flug verlief sehr angenehm. Nach einem kleinen Snack schlief ich ein paar Stunden und wurde vor der Landung mit einem ausgiebigen Frühstück geweckt. Alles in allem genoss ich den Flug, auch wenn es einige Kritikpunkte gibt, an denen Saudia arbeiten sollte. Mehr dazu dann in meinem ausführlichen Review.
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Die Business Class im Dreamliner von Saudia
In Guangzhou angekommen, verlief die Passkontrolle überraschend einfach und schnell. Mit einem deutschen Pass hat man in China derzeit das Privileg, kein Visum zu benötigen. Trotzdem hatte ich erwartet, dass die Kontrolle strenger abläuft. Für meinen Weiterflug nach Shanghai mit China Eastern musste ich das Terminal wechseln, da es sich um einen Inlandsflug handelte. Die Terminals in Guangzhou sind leider nicht miteinander verbunden, aber der kostenlose Shuttleservice des Flughafens funktionierte problemlos.
Da ich noch fast sechs Stunden bis zu meinem nächsten Flug hatte, war ich unsicher, ob ich bereits einchecken konnte. Glücklicherweise sind die Schalter von China Eastern den ganzen Tag geöffnet, sodass ich bis zu zehn Stunden vor Abflug einchecken konnte – eine große Erleichterung. Was jedoch nicht angenehm war: die Kommunikation. Es war nahezu unmöglich, jemanden zu finden, der Englisch spricht. Normalerweise gibt es beim Check-in nicht viel zu klären, doch ich wollte sicherstellen, dass meine SAS-Eurobonus-Nummer in der Buchung hinterlegt wird. Das entwickelte sich zu einer echten Herausforderung, da SAS erst seit zwei Monaten Teil der SkyTeam-Allianz ist und nicht auf der Liste der Vielfliegerprogramme stand. Nach einiger Diskussion und der Einbeziehung mehrerer Manager wurde das Problem schließlich gelöst, und ich konnte mich mit meiner Bordkarte zum Gate begeben.
Auch der Zugang zur Lounge bereitete mir zunächst Sorgen, da viele Lounges mit dem Priority Pass den Zutritt erst drei bis vier Stunden vor Abflug erlauben. Glücklicherweise ließ mich die Dame am Eingang direkt hinein, wies jedoch darauf hin, dass ich maximal zwei Stunden bleiben dürfe. Die Lounge war schön eingerichtet und erstreckte sich über zwei Etagen, aber die Organisation ließ zu wünschen übrig. Das Buffet befand sich ausschließlich im oberen Stockwerk, was den Zugang umständlich machte. Zu meiner Überraschung – und Enttäuschung – wurde ich genau nach zwei Stunden höflich gebeten, die Lounge zu verlassen.
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Da ich dachte, es gäbe noch weitere Lounges im Terminal, war ich zunächst unbesorgt. Doch alle anderen Lounges waren für Inlandsflüge nicht zugänglich. Also suchte ich mir ein Café und verbrachte die restlichen drei Stunden bis zum Boarding dort. Wenig später fand ich mich an meinem Notausgangsitz in der Comac C919 wieder. Das Flugzeug machte einen hervorragenden Eindruck: modern, neu und angenehm. Bei meiner Recherche stellte ich fest, dass die Maschine gerade einmal einen Monat alt war. Es ist spannend zu sehen, dass China nun auch in die Produktion von Passagierflugzeugen eingestiegen ist und ich bin gespannt, wann und wie sie zu einer echten Konkurrenz für Boeing und Airbus werden könnten.
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Die Comac C919 von China Eastern
Nun hoffe ich, dass der Rest des Fluges ebenfalls reibungslos verläuft und ich bald im Shanghai Airport Hotel in ein Bett fallen kann. Bis dahin: Gute Nacht, oder wie man in China sagt: 晚安!
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