Review: Air France Business Class A319: Paris - Kopenhagen
Als Teil meiner SAS-Challenge sollte es nun mit Air France vom Flughafen Paris Charles de Gaulle nach Kopenhagen gehen. Ein Flug, den ich so eigentlich nicht in meinem Plan hatte, der sich aber leider nicht vermeiden ließ. Im Normalfall würde ich einen Flug mit einer europäischen Fluggesellschaft wie Air France, KLM, Lufthansa oder British Airways eigentlich nicht in der Business Class buchen, aber da ich quasi zu dieser Buchung gezwungen war, möchte ich euch das „Erlebnis“ natürlich nicht vorenthalten. Nach einem sehr angenehmen und erfrischenden Aufenthalt in der Air France Lounge im Terminal 2F, machte ich mich also auf den Weg zu meinem Gate. Wie der Flug verlief, schildere ich euch in folgendem Review.
Inhaltsverzeichnis
1. Intro
3. Check-in
5. Flugdaten
10. Fazit
2. Buchung & Meilen
Zur Buchung selbst gibt es nicht viel zu berichten. Ich habe den Flug direkt über die Air France Webseite gebucht und dafür unverschämte 820 Euro gezahlt. Wer mehr darüber erfahren möchte, warum ich diesen Flug buchen musste, kann sich die Story dazu hier durchlesen. Ich bin mir durchaus bewusst, dass ich den Flug erst ein paar Stunden vor Abflug gebucht habe, aber ich finde diesen Betrag für einen 90-minütigen Flug in einer Business Class mit Economy-Class-Sitzen trotzdem in keinster Weise gerechtfertigt.
Ich habe natürlich auch geschaut, ob es die Möglichkeit gibt, den Flug mit Meilen zu buchen, doch bei einer so kurzfristigen Buchung sind die Meilenpreise meistens sehr hoch. So war es auch in diesem Fall. Der Flug hätte über Flying Blue 73.000 Meilen und 64 Euro an Steuern und Gebühren gekostet. Dazu kommt natürlich noch, dass wenn ich den Flug mit Meilen gebucht hätte, er nicht zu meiner SAS-Challenge gezählt hätte.
3. Check-in
Auch der Check-in für diesen Flug verlief relativ ereignislos. Da ich kein Aufgabegepäck hatte und bereits am Flughafen in Paris war, bin ich einfach zu einem der zahlreichen Check-in-Maschinen für Sky-Priority Gäste gegangen und habe mir dort meine Bordkarte ausdrucken lassen.
Für alle Gäste mit Aufgabegepäck gibt es hier aber auch einen speziellen Check-in-Bereich, der ausschließlich für Sky-Priority Passagiere vorgesehen ist. Hier gibt es eine Reihe von Check-in-Schaltern, an denen einige Portiers den Gästen dabei helfen, das Gepäck zum Schalter zu bringen. Ein weiterer Service, den man so innerhalb Europas eher selten sieht. Allgemein muss ich sagen, dass das Air France Erlebnis am Flughafen weitaus komfortabler ist als das Air France Erlebnis in der Luft.
4. Boarding & Kabine
Ca. eine Stunde vor Abflug begann das Boarding für den Flug. Da wir leider an einem Remote Gate waren, fand das Boarding wie üblich mit dem Bus statt. Es gab zwar eine separate Schlange für Sky-Priority-Passagiere, aber in der Praxis machte das überhaupt keinen Unterschied, da alle Business-Class-Passagiere trotzdem in denselben Bus wie die Economy-Class-Passagiere gequetscht wurden.
Am Flieger angekommen, wurde ich dann gleich von einer sehr netten Air-France-Stewardess in Empfang genommen und zu meinem Sitz begleitet. Hier möchte ich direkt einmal erwähnen, wie freundlich, hilfsbereit und zuvorkommend das Personal den ganzen Flug über war.
Mein Sitzplatz war laut Bordkarte 1D, was aber auch daran lag, dass ich beim Check-in keinen anderen Sitz mehr auswählen konnte. Da zwei Business-Class-Passagiere den Flug aber nicht geboarded hatten, waren die Sitzplätze 1A und 1C auch frei, weshalb ich mich direkt auf 1A umgesetzt habe.
Auch wenn ich vorher schon ungefähr wusste, was mich auf diesem Flug für ein Business-Class-Produkt erwartet, ist man doch immer wieder aufs Neue enttäuscht darüber, was hier als Business Class vermarktet wird. Wie man den Bildern entnehmen kann, handelt es sich – genau wie bei anderen Airlines in Europa (Lufthansa, KLM, Swiss) – lediglich um einen Economy-Class-Sitz, bei dem der Mittelplatz frei bleibt. Wenn man das gegen den Aufpreis rechnet, den man für so ein Ticket zahlt, würde ich das schon fast als unverschämt bezeichnen. Mehr zum Sitz aber später.
Zur Kabine selbst gibt es nicht viel zu sagen. Insgesamt gibt es sieben Reihen in der „Business Class“, die, wie oben schon erwähnt, aus einer 2-2-Konfiguration bestehen. Dadurch ergibt sich in der Business Class eine Gesamtkonfiguration von 28 Sitzen. Leider sieht man an der Kabine und den Sitzen, dass sie schon ein wenig in die Jahre gekommen sind. Mehr zu den Sitzen aber später.
5. Flugdaten
Flugnummer | AF1750 |
Abflug | 07:25 |
Ankunft | 09:20 |
Flugzeit | 1:55h |
Typ | A319 |
Registrierung | A6-FMK |
Alter | 23 Jahre |
Kabine | Business Class |
Sitz | 1A |
6. Service / Essen & Trinken
Im Gegensatz zum Hard-Produkt muss man dem Soft-Produkt bei Air France auf der Kurzstrecke auf jeden Fall ein Kompliment machen. Angefangen hat das ganze Erlebnis schon mit den sehr freundlichen und zuvorkommenden Stewardessen auf dem Flug. Kurz nach dem Start hatte ich nämlich schon meinen vorbestellten Kaffee und meinen Champagner bei mir auf dem Tisch stehen.
Eine Auswahl und ein Menü gab es für das Frühstück zwar nicht, dennoch muss ich sagen, dass ich mit dem Service, der Anrichtung der Speisen und auch dem Essen selbst sehr zufrieden war. Serviert wurden ein pochiertes Ei, Tomatensauce und Comté-Käsecreme, gewürfelte Zucchini, Cantal PDO-Käse, Joghurt und Croissants.
Wie man den Bildern entnehmen kann, war nicht nur die Anrichtung sehr nett, sondern auch geschmacklich war alles wirklich sehr gut.
Leider gab es auch keine Getränkekarte; die Stewardess hat mir jedoch einige Male alle Optionen an Getränken aufgezählt. Auch hier gab es im Prinzip eine sehr gute Auswahl an Spirituosen, Weinen, Bier und natürlich auch an nicht-alkoholischen Getränken.
Alles in allem war ich mit dem Service sowie dem Essen und Trinken wirklich sehr zufrieden.
7. In-Flight-Entertainment / WLAN
Leider kann ich zu dieser Rubrik nicht viel berichten, da es im A319 von Air France keine Entertainment Systeme gibt. WLAN gibt es in den A319-Maschinen von Air France leider nicht.
8. Sitz / Bett & Komfort
Im Gegensatz zu anderen Airlines-Reviews wird diese Rubrik wohl eher kurz ausfallen. Ich werde versuchen, dabei nicht nur negativ zu sein, auch wenn es mir sehr schwer fallen wird. Wie oben schon erwähnt, handelt es sich bei dem Sitz lediglich um einen Economy-Class-Sitz, bei dem die Lehne leicht nach hinten verstellt werden kann. Die Worte „Bett & Komfort“ fallen für diesen Flug also wohl eher aus der Rubrik.
In der Business Class bleibt der Sitz, der sich in der Mitte befindet, grundsätzlich frei. Hier befindet sich ein Klapptisch, der entweder ausgeklappt oder wieder in der Rückenlehne des Sitzes verstaut werden kann, wenn man die Sitzreihe in eine Economy-Class-Reihe umbauen möchte.
Im Gegensatz zu den regulären Economy-Class-Sitzen verfügt der Business-Class-Sitz außerdem über eine Steckdose. Mehr über den Sitz gibt es leider auch nicht zu berichten. Der Komfort lässt sehr zu wünschen übrig, und es ist mir ein absolutes Rätsel, warum hier von Air France und anderen Airlines nicht langsam mal eine Änderung angestrebt wird. Airlines wie Turkish Airlines zeigen zum Beispiel, wie es auch besser gehen kann.
9. Amenities / Extras
Auch diese Rubrik wird dementsprechend kurz ausfallen, da es hierzu leider absolut nichts zu berichten gibt. Das Einzige, was in Form von Amenities angeboten wurde, war ein Kissen, das mich bereits beim Boarding an meinem Platz erwartete. Da es sich hierbei um einen Kurzstreckenflug handelt, gab es natürlich keine Amenity-Kits. Eine Zahnbürste wäre auf Anfrage erhältlich gewesen.
10. Fazit
Insgesamt muss man sagen, dass die Business Class von Air France innerhalb Europas zwei Gesichter hat. Auf der einen Seite gibt es die Kabine mit den „Business Class Sitzen“, die absolut nicht mehr den heutigen Normen entsprechen und eigentlich gar nicht als Business Class vermarktet werden sollten.
Auf der anderen Seite muss man aber den Service – sowohl was Speis und Trank angeht – auf dem Flug von Air France loben. Wenn ich mir dieses Erlebnis auf einem Langstreckenflug mit einer ordentlichen Business Class vorstelle, dann macht das auf jeden Fall Lust auf mehr und steigert die Vorfreude, die Fluggesellschaft aus Frankreich auch auf anderen Routen einmal zu testen. Mit der Million Meilen von SAS sollte dies auf jeden Fall möglich sein.
★★★☆☆ Unser Fazit: 2.5 von 5 Sternen
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